Das Wadi Rum
Das Wadi Rum als größtes Wadi von Jordanien ist in Wirklichkeit eine Wüste mit unzähligen Felswänden aus Sandstein und Granit.
Das 74000 Hektar große Wadi liegt östlich der Stadt Aqaba im Süden von Jordanien. Es erstreckt sich auf eine Länge von etwa 100 Kilometern und eine Breite von 60 Kilometern. Die Landschaft des Wadis entstand vor zirka 30 Millionen Jahren. Durch Erosion wurde der rote Sandstein, der auf einem Sockel aus Basalt oder Granit steht, zu den heute sichtbaren bizarren Formen geschliffen.
Die Bewohner des Wadis sind Beduinen, deren Zahl von 1500 bis 4000 angegeben wird. In den letzten Jahrzehnten gaben die meisten von ihnen ihr Nomadenleben auf.
Das Wadi Rum ist eines der wichtigsten und beliebtesten touristischen Ziele in Jordanien.
In vielen, in der Regel von Beduinen geführten Touristencamps werden mehr oder weniger komfortable Unterkünfte angeboten. Wer die in der Welt einmalige Landschaft des Wadi zumindest etwas kennenlernen möchte, sollte ein bis zwei Übernachtungen einplanen. Zum normalen Touristenprogramm zählt eine vierstündige Jeeptour, auf der die wichtigsten Felsformationen angefahren werden. Wer das Flair der Wüste wirklich intensiv kennenlernen möchte und auch ein bisschen das Abenteuer sucht, sollte sich für eine mehrtägige Kameltour oder eine Trekkingtour zu Fuß entschließen.
Neben der obligatorischen Jeeptour wanderten wir im April 2014 in fünf Tagen 76km durch die Wüste und lernten die Naturschönheiten so bestens kennen. Am ersten Trekkingtag wanderten wir gemeinsam mit einem Guide. An drei weiteren Tagen waren meine Frau und ich allein unterwegs. Auf dem Jeep unseres Guides befand sich Reisegepäck, Zelt und Proviant. An ausgemachten Treffpunkten wurde der Weiterweg festgelegt. Den letzten Tag bestritten wir mit einem anderen Guide und seinem Kamel. Geschlafen wurde im kleinen Zelt, dort wo wir es wollten. Trotz der Anstrengungen bei Tagestemperaturen um 30° C war das Ganze abseits von jeglicher Zivilisation ein großartiges und empfehlenswertes Erlebnis.